Herausgegeben von Jörg Gravenhorst - 3/10/2020
Termine
Oboe
Mit 9 Jahren begann ich dieses wunderschöne Instrument zu erlernen.
Mit 8 Jahren hatte ich es einmal bei einer Bach Kantate erlebt und war von Stund an infiziert: DAS wollte ich auch lernen.
Die Suche nach einem Lehrer gestaltete sich äußerst schwierig. Erst im weit entfernten Essen-Werden an der Folkwang Hochschule bot sich die Möglichkeit bei Prof. Feit an.
Einmal pro Woche fuhr mich mein Vater von Gummersbach zum Unterricht nach Essen; abends ging es wieder zurück - viele Jahre.
Nach kurzer Zeit erhielt ich die Möglichkeit als Jungstudent im Fach Oboe bei der Folkwang Hochschule aufgenommen zu werden.
Da mir an verschiedenen Stellen Mut zum Studieren gemacht wurde, meldete ich mich zur Aufnahmeprüfung an. Aus heutiger Sicht bin ich froh, sie nicht geschafft zu haben.
Nach wie vor spiele ich aber sehr gerne Oboe.
Nachfolgend ein paar Klangeindrücke (teils aus Konzerten)
Beim Boismortier habe ich alle 5 Stimmen eingespielt.
Saxophon
Vor einigen Jahren erlernte ich im Selbststudium das Instrument Sopran-Saxophon. Da ich eine gewisse Erfahrung von der Oboe mitbrachte, konnte ich mich schnell auf das Instrument einstellen.
Mein musikalisches Augenmerk liegt aber nach wie vor auf dem klassischen Bereich.
Da der Tonumfang vom Saxophon dem der Oboe sehr ähnlich ist, hatte ich bereits von Beginn an sehr viel Literatur.
Natürlich sind auch "neue" Weke hinzu gekommen.
Gerade in letzter Zeit haben ich den Komponisten Reger sehr schätzen gelernt. In Konzerten kommt deshalb mindestens ein Werk von ihm vor. Das kann dann schon mal ein ursprünglich mehrstimmiger vokaler Satz sein (ich spiele die Sopran-Stimme, die Begleitung übernimmt die restlichen Stimmen) oder es gibt Transkriptionen von Orgelwerken.
Gerade in der Kombination mit Orgel, neuerdings auch mit Harmonium, bin ich immer wieder begeistert vom Klang des Instrumentes.
Ich möchte gerne "zeigen", dss man mit diesem (Jazz-?) Instrument sehr wohl wunderschöne Musik wiedergeben kann.
Teilweise spiele ich Flötenliteratur von 1620.
In Konzerten spiele ich neben dem Sopran-Saxophon auch Oboe.
Manchmal wage ich das Experiment ein Stück in wechselnder Besetzung zu spielen: zu Beginn mit Oboe, zum Schluss mit Saxophon.
Nachfolgend ein paar Klangeindrücke (teils aus Konzerten)
Bei mehrstimmigen Stücken habe ich dank moderner Technik alles selbst eingespielt.
Eine Besonderheit:
alle Stimmen sind mit Sopran-Saxophon eingespielt (!).
Die Tenor- und Bass-Stimme habe ich mit einer Software eine Oktave tiefer gelegt.
SaxoMonium
SaxoMonium möchte das so sehr verschmähte Harmonium ("Heuchlerkommode", " Vergaserpumpe") wieder aus der Versenkung auf die Bühne zu bringen.
In Verbindung mit Saxophon ist diese Kombination bis heute einmalig.
Mittlerweile erfährt das Instrumenent zum Glück eine gewisse Renaissance. In den Niederlanden geniesst das Instrument ein sehr guten Ruf. Das ist auch der Grund dafür, warum dort sehr gute Harmonium-Spieler beheimatet sind.
Ich denke, dass das Harmonium in der Klangvielfalt einer Orgel mindestens gleich zu stellen ist.
Lassen Sie sich auf dieses Klang-Experiment ein!
bildGRAV
Fotografie ist schon lange meine Leidenschaft.
Da mich schon immer gute Bilder angezogen haben, gab mir das Beschäftigen mit der Theorie, das Handwerkszeug an die Hand:
Schwarz-weiss-Fotografie war mein Metier.
Wer sich ernsthaft mit dieser Art der Fotografie beschäftigt, kommt an Ansel Adams (amerikan. Landschaftsfotograf) nicht vorbei. Er erfand das sogenannte Zonen-System. Bei diesem werden allen Helligkeitswerten bestimmte Grauwerte zugeordnet.
Man erhält dadurch eine Lösung für besser belichtete Aufnahmen. Zukünftig "sieht" man Motive mit anderen Augen und hat eine bessere Vorstellung von Helligkeitswerten - so erging es mir jedenfalls.
Mein Steckenpferd in der Fotografie ist die Hochzeits- und Architekturfotografie: die Motive sind da; ich muss nur die richtige Perspektive wählen bzw. den richtigen Augenblick erwischen.
Da ich mich viel mit Themen wie Bildaufbau, Belichtung, Perspektiven und Ähnlichem beschäftigt habe, durfte ich dieses Wissen auch in Seminaren weitergegeben.
Es machte immer wieder Freude zu sehen, wie andere plötzlich besser Bilder "produzieren" konnten.
Sport
Vor ein paar Jahren habe ich für mich eine neue Sportart entdeckt: Tretroller
Wenn ich damit unterwegs bin und Passanten staunend fragen, was das denn für ein komisches Fahrrad ist, gebe ich immer zur Antwort:
"Ich hatte kein Geld für einen Sattel".
Mit diesem Tretroller (so die offizielle Bezeichnung) besitzt man ein vollwertiges Sportgerät. In Deutschland wird es belächelt und (rechtlich) als Kinderspielzeug eingestuft. Das hat allerdings auch gewisse Vorteile.
In Ländern wie Tschechien oder den Niederlanden ist es ein Sportgerät, welches sogar teilweise als Unterrichtsfach gelehrt wird. So wie in Deutschland Fussball an vorderster Stelle steht, wird in bspw. vorangenannten Ländern der Tretoller als DIE Sportart betrieben. Es ist deswegen auch nicht verwunderlich, dass bei Meisterschaften entweder die Tschechen (fast immer) oder die Niederländer dominieren.
Mittlerweile findet der Tretroller aber auch in anderen Ländern immer mehr Anhänger:
- Tretroller-Instruktoren werden ausgebildet ( = Befähigung zum Tretroller-Unterricht geben, habe ich letztes Jahr absolviert),
- es finden deutsche Meisterschaften statt (aktuell auf der Zeche Hugo in Gelsenkirchen, 2023 wurde ich 2. in meiner Alterskategorie),
- Tagesaktionen wie "Siegtal-pur", (von Siegen nach Siegburg, 100 km, diese Distanz habe ich 2023 gemeistert).
Ich besitze 2 Roller: einen Renn- und einen Crossroller. Generell kann man sagen, dass es die gleichen Kategorien wie beim Fahrrad gibt. Schön bei Tretrollern ist, dass sie sich fiannziell fast immer in einem sehr moderaten Bereich bewegen. Die Mittelklasse an Rollern ist meist ab 400 € zu erhalten. Die absoluten High-End Roller (Carbon-Rahmen, Carbon-Felgen und Dura-Ace Bremsen) kosten 4000 €.
Aufgrund der besseren Aerodynamik und entsprechender Körperhaltung, überholt man ohne jeglichen Aufwand bergab jeden Fahrradfahrer. Das habe ich vielfach ausprobiert.
Hat man einmal auf einem Roller gestanden und erste "Tritte" damit gemacht, den Kontakt zum Boden gespürt und die direkte Aufnahme an investierter Energie erlebt, sind viele Erstfahrer fasziniert und infiziert.
Es ist mehrfach vorgekommen (so auch bei mir), dass nach erstmaligem Fahren das Fahrrad ab da nur noch in der Ecke stehenblieb und irgendwann verkauft wurde.
Ähnlich wie beim Fahrrad gibt es die Genussroller- und die Sportrollerfahrer. Der Roller bietet unter anderem auch den Vorteil, dass quasi jeder damit fahren kann - ob alt oder jung, groß oder klein. In dieser Szene gehört es quasi zum guten Ton Roller Anderer zu probieren bzw. ihn zur Verfügung zu stellen.
Es herrscht eine ungewöhnlich freundliche Atmosphäre unter Rollernden. Auch das ist ein Grund, warum ich mich hier sehr wohl fühle.